MEMOR I AM
von Deter|Müller|Martini
There has never been...you have never seen...a motion picture like this one
Liebes Publikum,
Sie werden heute nichts anderes als das Ende eines Roadmovies sehen.
Inspiriert von der brutalen Schönheit der Schlußszene von Bonnie und Clyde und von der dauerhaften Präsenz eines meist nur kurzen filmischen Moments, wird körperlich der Frage nachgegangen:
Wohin mit all den Erinnerungen an eindringliche historische oder filmische Szenen, die wir selbst nicht erlebt haben, aber wegen derer wir nicht einschlafen konnten, weil sie noch spukten?
Wohin mit all den unterschiedlichen Bildern von gnadenlosen, perfekt inszenierten, tragikomischen und im Grunde schwer begreiflichen Momenten, die uns nicht mehr aus dem Hirn gehen?
Was nun, wenn einer dieser Momente unverhältnismäßig in die Länge gezogen würde und von Zuschauern und Darstellern gleichermaßen durchgehalten und erlebt werden muss? Was wäre zu sehen und was passierte nur in unserem Kopf?
Lehnen Sie sich zurück und genießen sie die längsten drei Sekunden, die unsere Körper für Sie hergeben.
In memor I am beschäftigen sich Deter|Müller|Martini mit der dauerhaften physischen Präsenz inszenierten Sterbens. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Erschießung von Bonnie und Clyde in der Endszene des gleichnamigen Films, die von Deter/Müller/Martini körperlich für 36 Minuten nachvollzogen wird. Indem sie den Akt des Erschossen-Werdens in die Länge ziehen und ihn immer und immer wieder wiederholen, ermöglichen sie dem Zuschauer, dass sich die Wahrnehmung der beobachteten Bewegungen von ihren inhaltlichen Strukturen löst, sich transformiert und neue Bedeutungsspielräume eröffnet.
Flyer|Kostüme|Bühnenbild Theresia Knevel Licht Benjamin Schälike
Koproduziert und mit freundlicher Unterstützung von TANZTAGE Berlin und AHK Amsterdam.
“For over half an hour they act the tremor of bodies that get tossed around by the bullets, formed into grotesque movements. But it never gets monotone and cynical in its cruelty. For their performance gives a physical echo to the images, once set into the world, as if they replay the scene for everyone who has ever seen the movie, and so sum up all the accumulated violence.”
Katrin Bettina Müller, taz Berlin, 05.01.2009
„Dieser eine Moment grausamer Schönheit erscheint unendlich und zieht die Zuschauer so in seinen Bann, dass Minuten danach noch der Schock auf den Gesichtern zu lesen ist.“
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„Dieser eine Moment grausamer Schönheit erscheint unendlich und zieht die Zuschauer so in seinen Bann, dass Minuten danach noch der Schock auf den Gesichtern zu lesen ist.“
Rebekka David, Leipziger Volkszeitung, 13.05.2011
„Das verstörendste Stück ist vielleicht von Lea Martini, Dennis Deter und Anja Müller – MEMOR I AM – die Schlussszene von „Bonnie and Clyde“. „Bonnie and Clyde“ werden erschossen. Und 30 Minuten diese Schlussszene. Ein wahnsinniger furioser Akt der Zerstörung. Aber auch Reflexion auf diesen cineastischen Vorgang, der sich in unsere Köpfe eingebrannt hat. Das ist großartig.“
„Das verstörendste Stück ist vielleicht von Lea Martini, Dennis Deter und Anja Müller – MEMOR I AM – die Schlussszene von „Bonnie and Clyde“. „Bonnie and Clyde“ werden erschossen. Und 30 Minuten diese Schlussszene. Ein wahnsinniger furioser Akt der Zerstörung. Aber auch Reflexion auf diesen cineastischen Vorgang, der sich in unsere Köpfe eingebrannt hat. Das ist großartig.“
Martin Heering, Kurator LOFFT Leipzig, MDR-Radiointerview zur Tanzoffensive Leipzig 2011
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