Lea Martini ist an der Schnittstelle von Tanz, Performance, Forschung und Vermittlung tätig. Sie lebt in Berlin.
Ihr immer währendes Interesse an körperlichen Intensitäten brachte sie erst zum Kunsturnen, später zum Studium von zeitgenössischem Tanz und Choreografie am Artez in Arnhem und an der School for New Dance Development in Amsterdam. Ihre Stücke, die meistens in kollektiven Strukturen erarbeitet werden, sind Einladungen an die Zuschauer:innen, der Aufführung als einem Ort der Kontemplation und der körperlichen Empathie zu begegnen. Sie gehen der Frage nach, wie man sich gesellschaftspolitischen Themen körperlich annähern und neue Perspektiven darauf durch Momente gemeinsamen Verweilens und Erfahrens teilen kann.
Lea ist Mitbegründerin unterschiedlicher Perfmancekollektive, darunter White Horse, deren Stück Trip zu Massenfanatismus und Revolutionssehnsucht zum Repertoire der Dansgroup Amsterdam, der Sarakasi Dome Company Nairobi und zur Tanz-und Zirkusschule DOCH in Stockholm gehörte und das mit dem niederländischen Tanzpreis Het Swaan ausgezeichnet wurde. Als Teil des Performanckollektivs Deter/Müller/Martini arbeitet sie zum Verhältnis von Medialität und Körpern und war Jubiläumsresidentin bei K3-Zentrum für Choreografie in Hamburg.Als Teil von PSR Collective erarbeitete und kuratierte sie von 2018-2023 Zukunftsvisionen des Heizhauses der Uferstudios in Berlin. Ihre Auseinandersetzung mit Feminismen und Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe brachte sie zur Gestaltung von künstlerisch-forschenden Tanzprojekten mit und für junge Menschen. 2019 initiierte sie zusammen mit der Choreografin Magdalena Meindl die peer-to-peer Austauschplattform shared practice, einem ergebnisoffenen und experimentellen Möglichkeit, künstlerische Ideen mit Kolleg:innen zu erproben. Mit großer Freude hält sie seit Jahren das wöchentliche open training in den Uferstudios am Laufen, bei dem Menschen in unterschiedlichster körperlicher Verfassung zu exzessiver Bewegung eingeladen sind.
Foto © Theo van Loon
.
.